Lehrtherapie

Die Lehrtherapie ist das Pendant zur Lehranalyse und fester Bestandteil der österreichischen Psychotherapie-Ausbildung. Im Psychotherapiegesetz wird für den zweiten Teil, das Fachspezifikum, „Lehrtherapie, Lehranalyse, Einzel- oder Gruppenselbsterfahrung in der Dauer von zumindest 200 Stunden“ gefordert.

Die Lehrtherapie ist eine Art der Psychotherapie, bei der der künftige Therapeut selbst Patient ist. Die Lehrtherapie unterscheidet sich in einigen Punkten von einer Heilbehandlung, sollte aber im besten Fall dennoch die Studierenden der Psychotherapie dazu befähigen, sich in Hilfe suchende Menschen hineindenken zu können und sie besser zu verstehen.

  • Bei der Lehrtherapie liegen im Regelfall keine krankheitswertigen Störungen vor.
  • Das vorrangige Ziel der Lehrtherapie ist Selbsterfahrung, während Psychotherapie die Bearbeitung von Leidensdruck darstellt.
  • Die Lehrtherapie muss komplett vom Analysanden selbst finanziert werden. Kassenzuschüsse oder völlige Kostenübernahme sind ausgeschlossen.
  • Der Lehrtherapeut unterbricht den Prozess immer wieder, um die gerade stattfindende Intervention zu erläutern.

Der wesentliche Unterschied zwischen einer Lehranalyse und einer Lehrtherapie ist, dass der/die Studierende in der analytischen Arbeit auf dem Sofa liegt, bei der Lehrtherapie hingegen dem Lehrtherapeuten gegenübersitzt und Blickkontakt besteht.

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